Unternehmer wollen nicht nur ihre Umsätze steigern, sondern vor allem ihren Ertrag maximieren. Ein häufiger Fehler ist jedoch zu denken, dass mehr Umsatz automatisch mehr Ertrag bedeutet. Tatsächlich bringt ein höherer Umsatz oft auch höhere Kosten für Akquisition, Personal und Ressourcen mit sich. Statt also krampfhaft nach mehr Umsatz zu streben, sollten Unternehmer ihre Ressourcen nutzen, um ihr Unternehmen effizienter zu gestalten und Steuern zu optimieren.
Eine Steueroptimierung kann den Ertrag erhöhen, ohne dass operativ mehr Aufwand oder Risiken entstehen. Es ist jedoch ratsam, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um unnötige Steuerzahlungen frühzeitig zu vermeiden. Die Errichtung einer passenden Struktur mag zwar einmalig Kosten mit sich bringen, zu hohe Steuern belasten das Unternehmen jedoch jedes Jahr aufs Neue.
Durch die Konzentration auf Effizienzsteigerungen und Steueroptimierung können Unternehmer ihre Ziele schneller erreichen und gleichzeitig unnötige Kosten und Risiken vermeiden. Mit einer sorgfältigen Planung und Umsetzung können Sie also ihr Vermögen erhöhen und ihr Unternehmen auf lange Sicht erfolgreich führen.
Unternehmerinnen und Unternehmer haben die größte Expertise im eigenen Fachgebiet. Dennoch scheuen sie oft den Themen Betriebswirtschaft, Steuer und Recht zurück. Vermeintlich sind dies Themen, welche man studiert haben muss und die sowieso langweilig sind. Mit diesen kleinen Ausreden machen es sich Unternehmer oder Unternehmerin selbst leicht das Thema bei Seite zu schieben und die Verantwortung einem Dritten zu übertragen. Überhaupt ist es dann einfacher, wenn es nicht so läuft den Schuldigen zu finden, den der Dritte hat ja nicht richtig gearbeitet. Aber ganz ehrlich, wie kann das denn klug sein? Ein Thema wie Steuern, welches in 20 Jahren Unternehmertum schnell 1.000.000 € ausmacht einfach zu ignorieren und einem Dritten zu überlassen?!
So einfach ist es dann doch nicht, wenn man ehrlich zu sich selbst ist. Die größten Fehler von Unternehmern und Firmeninhaber/innen liegen daher in folgenden Punkten:
Steuern sind Chefsache!
Steuern müssen Chefsache sein. Der Wunsch vieler Unternehmer das Steuerthema einfach auf einen Dritten – den Steuerberater oder die Steuerberaterin – übertragen zu können und damit die Verantwortung abzugeben, ist einfach nicht umsetzbar. Dafür gibt es 2 einfache Gründe:
1) Jeder Unternehmer trifft täglich gefühlt 1.000 Entscheidungen, welche eine steuerliche und rechtliche Auswirkung auf das Unternehmen haben. Kein Steuerberater der Welt könnte dieser Entscheidungsflut nachkommen oder gerecht werden, wenn es nicht sein eigenes Unternehmen ist.
2) Auch ein Steuerberater ist nur so wie „jedes gute Pferd“, das ist jetzt auf keinen Fall despektierlich gemeint, aber auch der Steuerberater springt oft nur so hoch wie er muss. Setzt der Unternehmer mangels eigener Kenntnisse also die Messlatte zu niedrig, wird in vielen Fällen auch das Ergebnis nur einen geringen Teil der Möglichkeiten der Steuergestaltung ausnutzen.
Fazit: Will ich als Unternehmer maximal Steuern sparen, um schnell ein eigenes Vermögen aufzubauen, muss ich mich auch selbst in diesem Bereich fit machen oder mir zusätzliche Hilfe und Unterstützung holen.
Es kann ein Risiko darstellen, wenn man von einem einzelnen Steuerberater betreut wird, da bei langfristigem oder dauerhaftem Ausfall eine Neuorientierung notwendig wird. Eine Kanzlei mit mehreren Steuerberatern kann das Risiko minimieren. Wichtig ist, dass die Anzahl der Steuerberater ausreichend ist, um die Aufgaben der Finanzverwaltung erfüllen zu können.
Der Status als Unternehmer oder angestellter Steuerberater sagt nichts darüber aus, ob der Steuerberater unternehmerisch denkt und handelt. Es ist daher sinnvoll, sich ein Bild von der Persönlichkeit und der Arbeitsweise des Steuerberaters zu machen. Stellen Sie sicher, dass die Chemie zwischen Ihnen als Unternehmer und dem Steuerberater stimmt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Steuerberater selbstbewusst, mutig, energisch und unternehmerisch denkt. Zudem sollte die Kanzlei über ausreichend Personal verfügen, um alle Anforderungen der Finanzverwaltung erfüllen zu können. Es ist ratsam, das Betriebsklima in der Kanzlei zu testen, um sicherzustellen, dass die Zusammenarbeit reibungslos verläuft.
Für den Alltag im eigenen Business braucht man als Steuerberater/in einen guten Allrounder oder eine Allrounderin mit der passenden Kanzlei dazu. Dieses Team kümmert sich perfekt um den eigenen unternehmerischen Alltag und um die private Steuererklärung. Zwischen der Kanzlei und dem Unternehmer bzw. der Unternehmerin muss die Chemie stimmen und der Austausch regelmäßig bis ständig erfolgen. Wenn das Führungsteam der Kanzlei dann noch unternehmerisch denkt und ambitioniert ausgerichtet ist, ist das Gold wert! Diese Kanzlei ist sozusagen der eigene „Allgemeinmediziner“.
Darüber hinaus sollte man aber noch Spezialisten haben, welche man bei Sonderfällen konsultieren kann, dies sind quasi die „Fachärzte“. Wenn das eigene Unternehmen eine „Operation am offenen Herzen“ braucht, möchte man nicht unbedingt, dass der Allgemeinmediziner sich erstmals daran versucht. Hierbei ist es wichtig von Beginn an für den eigenen Steuerberater Transparenz zu schaffen, da viele Steuerberater sich im ersten Moment ggf. etwas in ihrer Kompetenz angegriffen fühlen, wenn man eine Zweitmeinung einholt. Dafür braucht es Fingerspitzengefühl, um die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit zu vermitteln.
Meist braucht man diese Zweitmeinung, wenn es um Spezialthemen geht wie z.B. Immobilieninvestments, Wertpapierinvestments oder Gestaltungsberatung zur eigenen Firmenstruktur. Hier ist es wiederum von großem Vorteil, wenn man einen Experten für das gesuchte Fachgebiet findet, welcher sich in diesem Fachgebiet selbst betätigt. Geht es also um Steuergestaltung bei Immobilien, ist es von immensem Mehrwert, wenn die Steuerberaterin auch in diesem Bereich investiert. In der Regel kennt man sich in diesem Bereich schon aus reinem Eigeninteresse besser aus.
Höre nicht nur auf dein Netzwerk
Oftmals suchen Firmeninhaber im eigenen Netzwerk nach dem passenden Steuerberater. Das ist erstmal verständlich und davon ist auch nicht abzuraten, aber man sollte das Ergebnis der ausgesprochenen Empfehlungen mit kritischem Blick betrachten. Denn meist empfehlen hier Blinde den Einäugigen. Soll heißen, dass die Mehrheit aller Unternehmensinhaber und Inhaberinnen selbst keine große Expertise im Bereich Steuern und Steuergestaltung haben, insofern ist auch die Empfehlung nicht zwangsläufig gehaltvoll. Man kann diese Empfehlungen als Indikator nutzen, sollte aber eigene Maßstäbe entwickeln, um die Qualität eines guten Steuergestalters oder einer guten Gestalterin erkennen zu können!
Vermeide Steuerberater, welche als Freiberufler agieren
Dieser Hinweis ist recht allgemein und oberflächlich, ergibt aber dennoch oftmals Sinn. Warum sollte man keinen Freiberufler als Steuerberater beauftragen? Es gibt aus unserer Sicht 2 relevante Gründe dafür:
1) Ein Steuerberater hat eine gewisse Haftung und es sinnvoll sich bzw. das eigene Privatvermögen vor dieser Haftung zu schützen. Dafür gibt es das Rechtskonstrukt der GmbH!
2) Die meisten attraktiven Steuergestaltungen lassen sich auf Ebene von und zwischen Kapitalgesellschaften darstellen, d.h. zwischen GmbHs.
Wenn es also 2 wirklich gute Gründe – Möglichkeiten zur Steuerersparnis und Haftungsbegrenzung – für die Firmierung in der Rechtsform einer GmbH gibt, warum nutzen einige Steuerberater diese Vorteile nicht? Nach unserer Auffassung kann die einzig gute „Entschuldigung“ sein, dass man gerade dabei ist diese zu gründen.
Führe ein Steuerberater-Casting durch
Bevor man sich als Unternehmer für die Vergabe des eigenen Steuer-Mandates an eine Kanzlei entscheidet, ist es durchaus sinnvoll 4-6 Casting-Gespräche mit verschiedenen Kanzleien und deren Inhabern und Inhaberinnen zu machen. Es schärft den Blick und zeigt die Vielfalt. Dabei sollte man auf einige Punkte achten und auch kritische, prüfende Fragen stellen.
Wichtig ist das zuvor schon erwähnte Betriebsklima. Wie ist die Stimmung im Team, wie wird man empfangen und wie sieht das Büro und die Besprechungsräume aus. Alle diese Punkte sind kleine Hinweise darauf wie gut und geordnet die Arbeit in der Kanzlei abläuft.
Ein wesentlicher Punkt den man im Gespräch herausfinden sollte ist, wie unternehmerisch der Steuerberater aufgestellt ist. Verfügt er über Beteiligungen an anderen Unternehmen oder hat „nur“ das Geschäftsmodell der Steuerberatung. Weiterhin ist interessant, ob der Steuerberater selbst investiert und in welche Anlageklassen investiert wird. Wenn es hier Schnittmengen zu den eigenen Investments gibt, ist das ein guter Indikator.
Darüber hinaus sollte man sich erkundigen, ob es in der Kanzlei eine Zielgruppenausrichtung gibt. Es ist nicht dramatisch, wenn man nicht zur Zielgruppe gehört, man sollte dabei ein paar kleine Punkte beachten. Gibt es nur eine Zielgruppe und man gehört nicht dazu, ist es schlecht. Gibt es mehrere Zielgruppen und das eigene Unternehmen gehört in eine übergeordnete Branche, ist das vollkommen ok. Wenn die Zielgruppe eher große Fische sind und man selbst noch klein ist, kann es dazu führen, dass man nicht ausreichend Aufmerksamkeit erhält. Ist die Situation andersherum und die Kanzlei hat eher kleine Fische an der Angel und man selbst ist der Große, dann kann es sein, dass die Expertise und die Kapazitäten fehlen.
Es ist weiterhin empfehlenswert der Steuerberaterin oder dem Steuerberater ein paar kritische Fragen zu komplexen Steuergestaltungen zu stellen. Damit wären wir aber wieder bei Punkt 1., dass der Unternehmer oder die Unternehmerin selbst erstmal Grundkenntnisse über die Möglichkeiten haben muss, um die Antwort auf die Frage einschätzen zu können.
Aus unseren eigenen Erfahrungen als Unternehmer, hat sich in unserem letzten Steuerberater-Casting die Frage nach der atypisch stillen Beteiligung und der Sinnhaftigkeit einer Holdingstruktur als gute Indikatoren erwiesen. Tatsächlich war es die Frage nach der atypisch stillen Beteiligung, welche bei einigen Steuerberatern für Unverständnis über Sinnhaftigkeit gesorgt hat.
Fazit
Steuergestaltung macht für jeden Unternehmer und jede Unternehmerin zu jedem Zeitpunkt Sinn. Je früher desto besser. Für die passende Steuergestaltung braucht es aus Sicht der Unternehmerinnen und Unternehmer das richtige Mindset und Interesse am Thema, sowie den oder die richtigen Steuerberater für die Umsetzung und Ausführung. Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer da draußen, befasst euch bitte mit dem Thema Steuern oder holt euch zumindest einen guten Wegbegleiter und Wegbereiter mit an Eure Seite, welcher euch das Thema Steuergestaltung einfacher zugänglich macht.
Stand: 06.2023
Liebe Leser: Wir schreiben im Text immer vom Steuerberater oder der Steuerberaterin und vom Unternehmer oder der Unternehmerin, damit ist aber gleichwohl auch immer das jeweils andere Geschlecht gemeint. Der Lesefreundlichkeit halber verzichten wir auf die ständige Doppelbezeichnung.
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